9. Plätzchenchaos
Die Küche ist verwandelt in ein Schlachtfeld aus Mehl, Teig und Ausstechformen. Lina hat Sterne, Herzen und Tannenbäume ausgestochen, Ben macht Totenköpfe mit der Sternform, indem er die Ränder abbricht.
„Das sind Zombie-Sterne“, erklärt er.
„Du machst Weihnachten kaputt!“, empört sich Lina, muss aber lachen.
Lea versucht, Bleche in den Ofen zu schieben, Jonas kommt mit einer Tasche voller Zutaten herein. „Ich glaube, ich hab die falsche Schokolade gekauft“, sagt er. „Und die Mandeln vergessen.“
Als er über Linas Rucksack stolpert, wackelt das Backblech in Leas Händen. Ein paar Plätzchen fallen auf den Boden.
„Super“, zischt Jonas. „Muss das hier immer aussehen wie…“
Man spürt, wie sich etwas in ihm aufbaut, wie der Ton schärfer werden will.
Bevor es aus ihm herausplatzt, tippt Lina an sein Handgelenk. Das rote Bändchen streift ihre Finger. „Papa“, flüstert sie. „Drei Atemzüge, erinnerst du dich?“
Jonas hält inne. Das Bild zeigt sein Gesicht im Halbprofil, den Mund noch halb geöffnet. Dann schließt er kurz die Augen und atmet einmal tief ein, langsam aus. Noch zweimal.
Die Schultern sinken. „Okay“, sagt er leiser. „Nichts ist kaputt. Plätzchen kann man vom Boden aufheben oder neu machen. Ich bin nur… ziemlich fertig.“
Ben wirft ihm einen kurzen Blick zu. „Dann setzen wir uns gleich hin, wenn das Blech drin ist“, sagt er. „Ich mach Zombie-Sterne und normale. Deal?“

