3. Wünsche auf den Tisch

Der Küchentisch ist voll: Gläser, ein Teller mit ein paar übrig gebliebenen Keksen von gestern, ein Notizblock. Lea legt einen Stift dazu. Draußen ist es schon früh dunkel geworden, die Fensterscheiben spiegeln die Gesichter.

„Ich würd gern wissen, was ihr euch von diesem Advent wünscht“, sagt sie.
Ben lehnt sich zurück. „Dass niemand Stress macht“, sagt er. „Und keine peinlichen Familienfotos mit Weihnachtsmützen.“
Lina ruft: „Doch, unbedingt Weihnachtsmützen! Ich will, dass es sich richtig weihnachtlich anfühlt. So… wie früher. Mit allem.“

„Was ist ‚alles‘?“, fragt Jonas.
Lina denkt nach. „Lichter, Plätzchen, Musik, Geschenke, alle gut drauf… niemand streitet.“

Emma dreht den Stift zwischen den Fingern. „Ich… möchte nicht das Gefühl haben, ständig entscheiden zu müssen, wo ich sein soll“, sagt sie leise. „Ich hätt gern… Ruhe im Kopf.“

Jonas schaut auf den Tisch. „Ich wünsch mir, dass wir nicht am 24. Abend alle müde und wütend sind und keiner weiß warum“, sagt er.


Lea schiebt den Notizblock in die Mitte. „Schreibt ein Wort auf, das euren Wunsch zusammenfasst.“

Sie legen die Zettel in eine Schale neben das rote Band. „Das hier ist unsere Erinnerungsschale“, sagt Lea. „Wir müssen nicht alles sofort lösen. Aber wir sehen, was wichtig ist.“