22. Linas Angst vor kaputtem Weihnachten
Am Abend kommt Lina zu Jonas ins Wohnzimmer. Der Baum steht schon da, aber noch ohne Schmuck. Das Licht ist weich.
„Papa?“, fragt sie.
„Hm?“
„Was ist, wenn Emma morgen nicht rechtzeitig kommt?“, fragt sie. „Oder wenn jemand wieder schreit? Dann ist Weihnachten kaputt.“
Jonas setzt sich zu ihr auf den Teppich. „Weißt du“, sagt er, „Weihnachten geht nicht kaputt wie ein Glas. Es kann schief gehen, laut werden, chaotisch. Und trotzdem können darin Momente sein, die gut sind.“
Lina schaut skeptisch. „Aber ich will, dass es die ganze Zeit schön ist.“
„Ich auch“, sagt Jonas. „Aber vielleicht reicht es, wenn genug Momente schön sind.“
Lea kommt dazu, setzt sich ans Fensterbrett. „Kommt“, sagt sie, „wir machen eine Lichter-Safari.“
Sie setzen sich ans Fenster und schauen in die Nacht.
„Jede*r sucht fünf Lichter, die ihm gefallen“, schlägt Lea vor. „Und sagt, was daran schön ist.“
Im Bild: Drei Gesichter am Fenster, draußen Laternen, Lichterketten, beleuchtete Fenster. Kleine Sprechblasen mit: „Das da, weil es so warm aussieht“, „Das blinkende da, weil es kitschig ist“, „Das, weil es so ruhig leuchtet.“
