18. Ein Plan für Heiligabend
Als die Stille sich gesetzt hat, lehnt Jonas sich vor. „Wir können den 24. nicht für alle perfekt machen“, sagt er. „Aber vielleicht können wir ihn so planen, dass das Wichtigste für jede*n vorkommt.“
Sie holen die Zettel aus der Wunschschale vom Anfang.
„Emma, wie wäre es, wenn du den Tag teilst? Erst bei Mama, dann später bei uns, oder andersherum – so wie es sich für dich am besten anfühlt“, schlägt Lea vor. „Wir werden nicht beleidigt sein, wenn du später kommst.“
Emma schaut überrascht. „Echt?“
Ben hebt eine Augenbraue. „Und ich?“, fragt er.
„Du bekommst eine Stunde, in der wir alle zusammen sind, ohne Handy“, sagt Jonas. „Wir spielen irgendwas oder schauen einen Film – und ich verspreche, ich leg mein Handy auch weg.“
Lina strahlt. „Und ich will den Baum sehr kitschig schmücken dürfen.“
Lea lacht. „Du kriegst deinen Kitsch-Moment. Und ich wünsch mir einen Spaziergang, bevor wir essen.“
Jonas überlegt. „Und ich wünsch mir… einen Abend ohne Geschrei“, sagt er. „Wenn jemand merkt, dass es hochkocht, halten wir einander am Band fest.“
Lea schneidet das rote Band in fünf Stücke und knotet jedem ein kleines Bändchen ums Handgelenk.
Im Bild: Handgelenke mit roten Fäden, unterschiedlich alt, unterschiedlich groß.
